
Padre Stefan - Boa Nova
Padre Stefan
Boa Nova


Das Ehesakrament
Das Sakrament der Ehe – göttliches Gehemnis der Liebe – schenken und spenden sich
die beiden Liebenden gegenseitig. Bis zum Mittelalter gab es hauptsächlich die
“Mondscheinehe”: das heißt die innere und äussere Übereinkunft der Eheleute,
miteinander ihre Liebe und ihr Leben teilen zu wollen. Der Priester kommt bis heute
lediglich als Zeuge dazu, und spendet den Segen im Namen der Gemeinschaft der
Glaubenden, der Kirche. Die Liebe möchte zwar grenzenlos sein und nie aufhören,
aber unsere Erfahrung zeigt, dass die menschliche Liebe auch aufhören, sich
verflüchtigen kann, bis hin in ihr Gegenteil. Darum sind zahlreiche christliche
Konfessionen der Auffassung, dass es auch ein weiteres Mal möglich ist, einen Bund
fürs Leben zu schließen. Unsere ICAB hält an der Auffassung der Ehe als Sakrament
fest, ist jedoch der Überzeugung, dass wenn keine Partnerliebe mehr vorhanden ist,
folglich auch dieses Sakrament nicht mehr weiterbesteht, und es vor Gott und in der
Gemeinschaft der Kirche möglich ist, sich zu trennen und wieder eine neue
Partnerschaft einzugehen.
Die einzige Voraussetzung für eine Trauung in unserer Kirche besteht darin, dass einer der PARTNER GETAUFT SEIN MUSS. Der Ort und die Gestaltung der Feier ist von dem Paar frei wählbar. Ich selber kann dies in mehreren Sprachen anbieten: portugiesisch, spanisch, englisch, italienisch, französisch und deutsch.
Trauung
-in verschiedenen Sprachen
-theologischer Hintergrund
Begrüßung und Ansprache
Liebes Brautpaar, liebe Gaeste,
Ich darf Sie alle ganz herzlich begruessen und willkommen heissen. Wir sind zusammengekommen, um die Trauung von ... zu feiern: “Ein Fest ist, wo die Liebe sich freut”. Sie beide freuen sich, weil Sie sich gefunden haben und sich lieben, und nun gemeinsam ihren Weg weitergehen wollen; und alle, die hier sind, freuen sich mit Ihnen, ueber ihr Glueck, und moechten Ihnen die besten Wuensche mit auf den Weg geben. Wenn sie sich heute trauen, es wagen, einander das Jawort zu geben, dann moechten Sie dies mit Ihren Verwandten und Freunden teilen, já oeffentlich kundtun. Zum anderen moechten Sie dies vor Gott tun, in einem Gottesdienst – weil wir glauben dass er der Ursprung unserer Liebe ist, und er unser Leben begleitet und segnet.
Darum wollen wir einen Augenblick still werden und zu Gott beten:
Lesung 1 Kor 13,1-8
Liebes Brautpaar,
Wir haben das Hohelied der Liebe gehoert. Das klingt schoen – fast zu schoen, um wahr zu sein. Aber Paulus zeigt uns eine Wahrheit: die Liebe ist goettlich; alle Liebe hat ihren Ursprung in Gott – und Gott selbst hat sich uns in Jesus als Liebe gezeigt; was wir jetzt an Weihnachten feiern, Gott ist die Liebe, und jede und jeder der liebt, hat teil an diesem goettlichen Geheimnis. Darum sind wir in der Liebe alle eins, und in der Liebe kann sich das getrennte vereinen. Und dies duerfen wir besonders in der ehelichen Liebe spuerbar erfahren – und die zaertliche Liebe eines Paares ist einer der dichtesten Erfahrungen der Gegenwart Gottes - und darum ist diese Liebe auch grenzenlos: sie moechte nicht aufhoeren und ewig sein. Das erfaehrt jeder, der sich einmal verliebt hat.
Aber die Liebe ist mehr als ein Verliebtsein, mehr als ein Gefuehl. Die Psychologen sagen, dass dieses Verliebtsein hoechstens 3 Jahre lang anhaelt. Darum muessen wir in der Liebe ein Leben lang wachsen, und die Liebe will gehuetet sein. Und es ist ratsam, sie jeden Tag zu pflegen, ihr Ausdruck zu verleihen in kleinen Aufmerksamkeiten des Alltags, und sie immer wieder zu erneuern. Und wenn es schwer wird, ist es wichtig, miteinander zu reden, und daran zu denken, dass Gott uns begleitet und seine Kraft, seine Energie, sein Licht der Liebe unerschoepflich ist. Und wir brauchen dazu auch das Beispiel und die Unterstuetzung der anderen.
Das wuenschen wir Ihnen beiden, fuer jeden Tag Ihres gemeinsamen Lebens:
dass das Fest der Liebe niemals endet.
Amen